Montag, 27. Januar 2014

Die Krux mit der Nahtzugabe

Ein Wort zu inkludierten Nahtzugaben.
Ich persönlich empfinde die in Amerika und den USA gängige Art, Nahtzugaben bereits in den Schnitt einzubauen als eher mühsam, weil es Schnittanpassungen erschwert.

Wenn man aber über eine Norm-Figur verfügt, knapp genug dran ist, (oder Zweiteiler macht, und die Unproportionalität sich auf die Vertikale beschränkt (kurze Beine, langer Oberkörper) ist sie eigentlich ganz praktisch.

Man kann den Stoff entlang der Schnittmusterteile ausschneiden, was die Nähte sehr regelmäßig macht, und das Umzeichnen mit Schneiderkreide und das "Durchradeln" mit Pauspapier auf die andere Seite obsolet macht (Man muss natürlich immer noch die Markierungen übertragen)

Wie weiß man, wo man nähen muss?
Auf den meisten Nähmaschinen ist am Fuß eine Anzeichnung für die gängigsten Nahtzugaben. (unten in Achtel Zoll, oben in Milimeter)

Also: Anstelle die Schnittteil-Kante anzeichnen und unter der Nadel durchführen,
schneidet man an der Kante aus, und legt diese an die entsprechende Linie an (hier 5/8 Inches oder 16 Milimeter):


Wenn die Maschine diese Linien nicht hat bleibt nichts anderes übrig als von der Nadel aus abzumessen und mit Malerkrepp oder Washi-Tape die Linen zu kleben (diese beiden Klebebänder lassen sich meiner Erfahrung nach restlos wieder abziehen.)

Ich vermute, dass die meisten Menschen schnell überlauern, wozu die Linien gut sind. Aber für jene unter euch, die wie ich ihre Existenz, ohne darüber nachzudenken, einfach akzeptieren, und als das Nachdenken begann nicht dahinter gestiegen sind, voila, Rätsel gelöst.

Dienstag, 14. Januar 2014

Challenge # 1 Make do and mend

Wie angekündigt habe ich mir für die erste Challenge die Reparatur eines Regency-Kleides vorgenommen.


das alte von vorne (The old one, front)
 
Von hinten (Back)

Das scheußliche Original. Ich habe darin Achtziger Jahre Schultern. Das Oberteil stammt von einem kommerziellen Schnitt (Offensichtlich für ein Kostüm. Das Rückenteil ist viel zu breit und zu hoch. Das Oberteil musste weg und wurde durch ein akkurateres ersetzt. Rücken, Seite und Ärmel sind vom Elegant Lady's Closet Schnittmuster von sensibility.com, den Frontverschluss habe ich von einem Tageskleid Janet Arnolds "Patterns of Fashion 1" adaptiert.

Mit neuem Oberteil (with new bodice)


Der Stoff ist Baumwolle, der Nähfaden auch. Ich habe es mit der Maschine genäht, was es natürlich weniger akkurat macht. Das ganze hat mich etwa 4 Stunden gekostet und den Restmeter den ich von dem Stoff noch hatte. Ich hoffe es am Biedermeier-Ball am 1.Februar zu tragen, den der Verein Zeitentanz organisiert. Gekostet hat es mich nichts, da ich alle "Zutaten" noch übrig hatte. Es muss offensichtlich noch gebügelt werden :)

I made a Regency gown, quite a while ago from a commercial costume pattern. The original bodice was a catastrophe, so I used the leftover fabric to give it a new one. Obviously it needs ironing.

Fabric: Cotton
Pattern: Part Elegant Lady's Closet from sensibility.com, part Janet Arnold's "Patterns of Fashion 1"
Year: 1810
Notions: Cotton Thread, Bias Tape
How historically acurate is it: Fairly acurate where the pattern and the fabric is concerned, but I used a sewing machine, and I am not quite sure about the colour.
Hours to complete: ca 4 hours
First worn: I will wear it to a Early 19th Century Dance in February
Total Cost: Nothing, I made it of left-overs

Mittwoch, 1. Januar 2014

Schnittanpassungen

Ich habe offenbar keine Normfigur, aber ich habe mir sagen lassen, das eben SEI normal.
Ich habe eine breite Brust, einen schmalen Rücken, eine hohe Hüfte (daher zugleich kurze und lange Beine) etc etc. Schnitte kann ich also so gut wie nie aus der Packung nehmen (oder aus dem Netz) Natürlich kann man ein Probeteil machen und ad nauseam anpassen. Genaugenommen kommt man ohnehin nicht drum rum. Aber es gibt ein paar Methoden, die das ganze ein wenig abkürzen können.

  • Die erste funktioniert für mich meistens ganz gut: Ich nehme einfach verschiedene Größen: größere fürs Vorderteil, mittlere für die Seite und kleinere für den Rücken. Den Schnitt durchpausen statt ausschneiden, die Übergänge mit ein bisschen Augenmaß so anpassen, dass die Nahtkanten zusammenpassen. Meistens sind dann nur noch kleinere Anpassungen nötig.

  • Die zweite eignet sich besonders, wenn man in einer Zeitperiode bleibt, bzw. mehrere Kleider machen möchte. (Das geht auch gut für moderne Schnitte): Man erstellt sich einen Basis-Schnitt nach den eigenen Maßen in der Silhouette der Epoche und legt den über die Schnitte und sieht dann gleich wo mehr oder weniger Platz hin muss.

  • Nummer drei funktioniert so: Man misst Brust, Taille und Hüfte, sieht in der Schnitttabelle nach, welche Größe das jeweils wäre, zeichnet die Punkte auf die jeweilige Größe auf Taillenlinie, Brusthöhe und Hüfthöhe und verbindet diese Punkte entsprechend der Form des Schnittmusters.

Dann macht man sein Probeteil und passt es - wenn man alles richtig gemacht hat - nur noch geringfügig an. Details folgen.