Mittwoch, 9. April 2014

Raunzraunz

Ich habe mir versprochen nicht zu raunzen, wenn ich wieder zu bloggen beginne. Ich habe geschworen, kein Befindlichkeits-Blog daraus zu machen. Ich werde mich entsprechend kurzfassen nur um die weitere Funkstille zu erklären:

Hartnäckige Erkältung ist nicht loszuwerden.
Kamera ist kaputt.
Nähmaschine zickt.

Der Rest meines Lebens ist schwer in Ordnung. Wirklich. Mir geht es gut. Kein Grund mich zu beklagen. Nur die Näh-Seite meines Lebens wird sträflich vernachlässigt. Vielleicht sollte ich mich ohnehin mal den alten Rezepten widmen :)

Sonntag, 23. März 2014

Zwischenbericht

Ich werkel schon recht eifrig am Schnitt für das Spätmittelalter/frühe Neuzeit Kleid, aber ich tu mir bei manchen weiten noch schwer. Ein erstes Probestück aus einem Baumwollrest ist viel zu weit im Rücken und am Ärmelausschnitt geworden.

Es könnte aber auch damit zu tun haben, dass ich mich selbst abgemessen habe. Ich bin an sich schon ganz gut darin, aber da ich viele der Maße nicht einfach einmal-rund-herum nehmen kann und auf meinen Rücken nur mit Spiegeln sehen kann, bin ich so knapp davor, eine Freundin zu bitten. Ich werde heute aber noch versuchen ein Maßnehm-Diagramm zu kritzeln, aber erst, wenn ich ganz sicher sein kann, dass das die richtigen Stellen sind.

Montag, 17. März 2014

# 5 Bodice


Über meinem Hemd aus Challenge #4 abgebildet/Depicted over the smock from Challange #4


Aufgabe/The Challenge: Bodice
Stoff/Fabric: Leinen fürs Futter, Wolle-Köper für den Oberstoff und Einfassungen (Linen for the lining, wool twill for the top fabric and the self fabric binding)
Schnittmuster/Pattern: Dorothea Bodice aus "The Tudor Tailor"
Jahr/Year: Im Buch ist ein erhaltenes Stück aus dem Bayrischen Nationalmuseum mit diesem Schnitt abgebildet, das auf 1598 datiert ist. (An extant bodice is depicted in the book, which is dated 1598)
Kurzwaren/Notions: Wieder mein guter alter BW-Faden, den ich auf Lager habe und Kordel zum versteifen, sowie Spiralfederstahl für den Rücken und die vorderen mittleren Tunnel (my good old cotton thread, which I have on stash, cording and steel boning in the back and the furthermost front.)
Wie akurat/accuracy: Der Schnitt und die Stoffe, außer der Faden, sind okay, aber ich habe viel zu viel mit der Maschine gemacht. Ich übe das Handnähen noch, aber möchte mit jedem Stück mehr machen.
(The pattern and the fabrics, except for the thread, are quite accurate, but most of it a sewed with the machine. I still practice sewing by hand, and try to do more by hand with every piece.)
Arbeitsstunden/Hours to complete: Ich hab den Überblick komplett verloren. Zwei Nachmittage, intensiv. (I lost count, but two intense afternoons.)
Erstmal getragen/First worn: noch nicht/not yet
Kosten/Total cost: Alles bis auf die Kordel waren Reste. 1 Euro (Everything except the cording were rests I had on my stash. 1 Euro)

Freitag, 14. März 2014

Das Hemd zusammensetzen

Jetzt ist es an der Zeit, das Hemd zusammenzusetzen. Ich habe versucht vernünftige Bilder vom tatsächlichen Hemd zu machen, und bin gescheitert. Eine Freundin bot mir an, in Zukunft die Bilder für mich zu machen - und bei  meinem...uhm... Talent dafür, werde ich das Angebot vermutlich zumindest für Aufwändigeres, annehmen.

Damit klar wird, was um Himmels Willen ich da getan habe, habe ich lieber kleine Diagramme gezeichnet.
Noch eines vorweg: Es wird im Artikel zwar beschrieben, wie die Teile für die Brust und die Teile aus denen der Ärmel gestückelt wird zusammen genäht sind, nicht aber, wie die Einzelteile zusammengesetzt werden.
Ich werde weiterhin mit meinem Overlockstich arbeiten. Das hält fest, versäubert und näht in einem, sieht dem für die bisher beschriebenen Sachen recht ähnlich und geht einfach verdammt schnell.
Die Handnäher können ebenfalls beim Überwendlich-Stich bleiben.

Ich vermute aber, dass wie bei den meisten derartigen Kleidungsstücken eine Kappnaht verwendet wurde. Kappnähte sind eine wunderbare Sache. Ich habe sie für meine Regency-Chemise das erste mal verwendet und bin, wenn ich die Zeit habe, und nicht durch Arbeit und persönliche Dinge in Zeitnot bin, ein Riesenfan. Sie halten bombenfest und versäubern die Stoffkante, indem sie sie in eine Falte einnähen. Kappnähte kann man mit der Maschine machen, oder von Hand. Ich empfehle aber bei den Achselkeilen zumindest die zweite Reihe von Hand zu machen um genauer arbeiten zu können. Für eine Kappnaht wird die Naht mit viel Nahtzugabe genäht (1,5 cm zum Beispiel) Die Naht auseinander bügeln, und auf einer Seite die Nahtzugabe auf 3  mm zurück stutzten. Die andere Nahtzugabe falten und darüber klappen. Festnähen.

Die Konstruktion hat mir Kopfzerbrechen gemacht. Laut dem Detailbild der Bluse hat der Leib selbst keine Schulternaht, da die Stickerei an der Oberseite des Ärmels fortgesetzt.
Genaugenommen sieht das aus wie ein Raglanärmel, aber weder Ärmelteil noch Leib sind wie ein Raglanärmel (von der Achsel schräg über die Brust, so dass der Ärmel Teil des Ausschnitts ist) geschnitten. Außerdem wird ein Unterarmkeil verwendet
Ich glaube, so dürfte es richtig sein (zumal ich auch Diagramme von Hemden aus Nordeuropa gesehen habe, die gleich zusammengesetzt sind.)

1. Schritt: Die Seitenkeile rechts auf rechts ans Vorderteil nähen.
2. Schritt: Die Unterarmkeile ("Achselkeile" im Bild) rechts auf rechts an das Vorderteil nähen.
3. Schritt: Den ungerafften Teil des Ärmels rechts auf rechts an den Unterarmkeil nähen, so dass die Stickerei nach innen (zum Hals, nicht den Handgelenken) zeigt.

Bis hier ist es übersichtlich. Jetzt wird es ein bisschen kompliziert. Wenn man die Ärmel zusammen schließt, sollte sich natürlich ergeben, an welcher Kante des Unterarmkeils er angenäht wird. Zur Orientierung: der Ärmel wird an zwei aneinander grenzende Seiten genäht, ebenso Vorder- und Rückenteil. Im Diagramm: Kante a-Ärmel kommt an Kante a-Keil. Kante d-Vorne kommt an Kante d-Rücken. Am Besten man steckt das alles einmal und schlüpft hinein, bevor man es festnäht. Wenn es passt und vom Körper keine Escher-artige Geometrie verlangt kommt:

4. Schritt: Die Ärmelnähte schließen.
5. Schritt: Der Rücken wird an den Seitenkeil und den Armkeil geheftet. Nochmal hineinschlüpfen, und wenn alles passt zusammen nähen.

Jetzt fehlt nur das Finish:
* Den Saum unten zweimal umschlagen, feststecken absteppen.

* Der Ausschnitt wird mit einem Band eingefasst. Das Band nehme ich aus dem Mittelstreifen meines Zuschnitts, wie auch die Manschette. Die Länge beträgt Brustkante plus Rückenkante (laut Beschreibung je 21cm) plus zweimal die Ärmelkante (je 28cm) plus 4 cm (zum Umschlagen und für die Ecken) (= insgesamt 102 cm). Dann markiert man den Streifen auf 10,5 und 11,5 cm, 39,5cm und 40,5cm, 61,5cm und 62,5, sowie 90,5 und 91,5cm


Man steckt es rechts auf rechts fest. Man beginnt bei der Hinteren Mitte, und achtet darauf, dass die Markierungen mit den Teilen übereinstimmen.
Den Anfang schlägt mal einmal um, damit man keine unschöne unversäuberte Stoffkante hat.
 Das näht man mit großen Stichen erst mal fest. Dann klappt man die (im Bild) untere Kante um, und klappt sie über den Stoffsaum.



 Wer kein Meisterstecker ist: hier zahlt sich von Hand nähen wirklich aus, da die schlüpfrigen Bastarde von Plisseefalten gerne verrutschen und man nicht den ganzen Saum im Band hat. Wenn man das riskieren möchte, näht man mit der Maschine und großer Stichweite das alles mal fest.

OPTIONAL:
Wenn man sich gegen das Smocken entschieden hat, schlägt man die Oberkante ca 3mm um, bügelt und dann nochmal 1,5 cm um und näht es fest. Vorne mittig einen Zentimeter offenlassen. Eine kräftige Schnur (etwa die Stärke eines Schuhbands) zuschneiden. Mit einer Sicherheitsnadel durchstechen. Durch den Tunnel einmal durchziehen, und mit einer Masche auf die gewünschte Weite raffen.

* Für die Ärmel schneidet ihr eine Manschette zu (ich nehme sie vom Mittelstreifen meines Zuschnitts, zweimal 25 cm) Die Originalweite der Manschette ist groß genug, damit ich meine Zwergenpfote durchkrieg. Das solltet ihr überprüfen, bevor ihr es zuschneidet. Möglicherweise braucht ihr mehr Weite.
Mit einem einfachen Vorstich (wie zum Smocken) wird der Ärmel eingekräuselt. (Auch hier kann gesmockt werden. Ich verzichte darauf.) Dann wird die Manschette wie beim Ausschnitt festgesteckt, angenäht, und umgeschlagen. Das Umschlagen habe ich von Hand gemacht und mit schwarzem Faden, um zum Ausschnitt zu passen.

Montag, 10. März 2014

# 4 Under It All

Das Technische Problem ist noch nicht gelöst, aber ein Fremdlaptop hat das Bild für mich von der Kamera gezogen. (I couldn't solve my technical issues, but I transfered the Picture via another Laptop:)
 
 


Stoff / Fabric: 3,2m ungebleichte Baumwolle (unbleached cotton)

Jahr/Year: 1520

Kurzwaren/Notions: weißer BW-Faden (White Cotton thread), weißes und schwarzes Häkelgarn (white and black crochet yarn)

Schnitt/Pattern: Das Diagramm von (the cutting diagram from) http://www.virtue.to/guest_authors/hungarian.html

Wie akurat?/Accuracy: Den Schnitt habe ich eins zu eins übernommen, aber reine Baumwolle war damals in Europa so gut wie nicht in Verwendung. Das Smocking-Muster habe ich selbst entworfen und alle nicht sichtbaren Nähte sind mit der Maschine gemacht.
(I used the pattern as it is, but pure Cotton was barely used then. The embroidery pattern is not the original, and I used machine sewing for all invisible seams)

Arbeitszeit/Hours to complete: 1. Staffel Torchwood (The first season of Torchwood)

Zum ersten Mal getragen/First worn: Noch nicht /not yet

Kosten/total cost: Ich hatte alles da, aber etwa 6 euro für den Stoff. Das Garn war ein Geschenk
(Everything from the stash. I payed 6 Euro for the fabric when I bought it. The yarn was a present.)

Freitag, 7. März 2014

Technische Probleme/Technical Problems

Meine Kamera und mein Computer reden grad nicht miteinander. Das Hemd ist seit 10 Tagen fertig. Die Photos gibt es, wenn ich die zwei wieder versöhnt habe.

(My Camera and my Computer are currently not on speaking Terms. The Smock has been finished 10 days ago. There will be Pictures as soon as I reconsiled them.)

Mittwoch, 26. Februar 2014

Abschweifung


Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, was ich für die nächste Challenge, #5 Bodice, tun möchte.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/78/Elizabeth_I_when_a_Princess.jpg/256px-Elizabeth_I_when_a_Princess.jpg
Eine Überlegung war ein versteifte Cotardie/Unterkleid (Bodiced Kirtle) für ein Tudor-Kleid, der das Schnürmieder ersetzt und als Unterrock zugleich dient. (Der goldgemusterte Rock, der vorne herauslugt)

File:Woman's corset figured silk 1730-1740.jpg
Einfache Schnürmieder für Renaissance oder Barock kämen auch in Frage.


Dann natürlich eine Balltoilette (Oberteil) aus der Krinolinenmode. 


Ich bin jetzt ein paar Tage Verwandte besuchen. Den Rest des Hemdes und das Hemd selbst werde ich also nicht vor Sonntag Abend posten. Wenn ihr Favoriten habt, oder etwas ganz anderes, das ihr immer machen wolltet, aber nicht wisst wie überhaupt anfangen, lasst es mich wissen.
Ich mach mich gern zum Affen und probiere ein bisschen rum (obwohl als Homo Sapiens ist man eigentlich schon Affe. Aber egal...) Ihr könnt dann aus meinen Fehlern lernen :D