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Dienstag, 25. Februar 2014

Smocking 3 - Brust

Die Rauten für Brust und Rücken werden gleich gearbeitet, wie für die Ärmel, nur dass ich nicht am Rand, sondern in der Mitte begonnen habe, um sicher zu gehen, dass die Raute zentral sitzt, und dann links und rechts davon weiter gearbeitet. Die Seiten sind sieben Doppelstiche lang. Hier noch mal das Muster.
Alternativ kann man sich auch aufzeichnen, wie viele Fältchen man hat, und so vorher bestimmen, mit welchem Teil des Musters man bei der ersten Falte beginnt.
Ich habe das Muster zwischen der zweiten und der vierten Raffungs-Schnur von oben gearbeitet, um nicht nur nach Augenmaß gehen zu müssen.

Knapp oberhalb der fünften Raffungsschnur von oben habe ich noch eine Reihe Stilstiche zum Fixieren gearbeitet:


Ich überspringe immer ein Fältchen und mache dann einen Rückstich um ein Fältchen herum. Dabei bleibe ich immer in der selben Linie um ein gerades Ergebnis zu bekommen.


Jetzt kommt die Verzierung innen. Ich habe noch flache, runde Perlen aus Lapislazuli und nehme die, anstatt echte Perlen zu kaufen. Das größte Problem ist die Nadel. Sie muss groß genug sein, um den Faden aufzunehmen, aber schmal genug, um durch die Perle zu gehen. (Wenn man die Dekoelemente erst einkauft, kann man nach Großlochperlen suchen. Da ich noch etwas im Fundus habe, möchte ich das erst aufbrauchen. Die Scheibchen sind etwas zu groß für das im Muster gezeigte Kreuz, also habe ich eine einzelne Perle in die Mitte der Raute gesetzt.
Zuerst werden die im Muster angezeichneten Fältchen zweimal umstickt (zweimal vollständig, dann die Nadel durch den Stoff stechen und auf der Rückseite zum neuen Platz führen.)
 
Aus dem ersten Fältchen herausstechen, die Perle aufnehmen, und die zwei Fältchen umsticken.
Dann gleich daneben die Nadel durchstecken, und auf der Rückseite zum nächsten Zierstich führen. 
 


Man kann das natürlich auf den Ärmeln auch tun. Ich habe mich dagegen entschieden. Da der Rücken unterm Kleid verschwindet, wollte ich dort keine harte Perle annähen, die dann ständig gegen meinen Rücken drückt, und die man ohnehin nicht sieht.




Sonntag, 23. Februar 2014

Smocking Teil 2 - Die Ärmel

 
Für Brust und Rücken ziehe ich sechs Reihen ein, für die Ärmel zwei Reihen. Da die Ärmel am Handgelenk in eine Manschette gefasst werden, entscheide ich mich für die Webkante für den Ausschnitt. Dann kann ich nachher noch entscheiden, ob ich auch die obere Kante einfasse.

Im Interesse der Ehrlichkeit: Ich habe den Brustteil zuerst gemacht. Das Stickgarn hat abgefärbt. Ich habe das Stickgarn aufgetrennt und ein Häkelgarn verwendet. Ich habe ein verschlungenes Muster gemacht, jedes Band für sich, und es wurde furchtbar unförmig.
Ich habe es wieder aufgetrennt.

Nun habe ich beschlossen zuerst die Ärmel zu machen, und zwar jedes Element nacheinander, anstatt die einzelnen Stränge, und zwar Rauten.
Damit war ich eigentlich sehr zufrieden und habe das  Motiv für vorn und hinten angepasst.
Die Muster:

(Der rote, mittlere Teil im großen Muster wird in einem zweiten Schritt angebracht.
Die Zahlen geben die Bergfalte an)
 
Ich habe mich entschieden jeden Punkt mit zwei Stichen zu sichern.
Zu erst sticht man aus der ersten Bergfalte (ein wenig unterhalb der Spitze)  heraus und umschlingt zwei Fältchen:
 
 
Dann umschlingt man die beiden Fältchen direkt darunter noch einmal, sticht aber zwischen den Falten heraus:
 
 
Dann werden die nächsten beiden Fältchen ebenso umstickt, und die nächsten und so weiter,
bis man am unteren Spitz der Raute ankommt. Danach wird wieder "nach oben" gestickt als muss man die Nadel zwischen den Falten nach oben bringen:
 
 
Und das gleiche wie vorhin wieder nach oben. Nach fünf Doppelstichen  wieder nach innen oben, statt nach außen oben weiter sticken, bis man am oberen Ende der Raute angekommen ist. Dort wieder den Faden nach unten bringen, so wie vorhin nach unten, und nach unten weiter sticken, bis man die Raute fertig gestickt hat, dann auf die Hinterseite durchstechen:
 
(Ich habe das nicht gleich dokumentiert. Lasst euch von der Existenz der zweiten Raute nicht irritieren.)
 
Diesen Schritt kann man überspringen wenn man zwei zusammenlaufende Zick-Zack-Linien stickt, statt die Rauten.
 
Hinten werden in einer Art Stilstich in einer Linie  zwei Fältchen umstickt, und gleich beim ersten Mal wieder zwischen den Fältchen herausgestochen, so oft, bis man am seitlichen Spitz der Raute zurück ist:
 
(Hier ist auch der Zeitpunkt Faden anzustückeln, wenn man zu wenig hat.)
 
Dann fängt man von vorne an bis die Reihe Rauten komplett ist.
Anschließend schneidet man die Knoten der Schnüre auf, an denen man den Stoff gerafft hat und zieht sie heraus:

Voila, die Elastik des Mittelalters.
 
 
Nachtrag:
 
Folgende Dinge braucht man für dieses Projekt:
Zutaten:
  • 3-4 Meter Stoff (Baumwolle oder Leinen, fein genug, dass es angenehm auf der Haut ist)
    (Mit meinen Maßen und meinem Zuschnittplan bei 150 cm Stoffbreite. Mehr, wenn man es anders zuschneiden möchte, sehr viel größer ist, oder der Stoff viel schmaler
  • Dazu passendes Nähgarn
  • Schwarzes Stick oder Häkelgarn (für die Stickerei)
  • Festes Garn (zb Häkelgarn) in der Farbe des Stoffes (zum in die Fältchen raffen)
  • Marker für Stoff
  • Optional: Süßwasser- oder Glaswachsperlen oder Perlen aus Halbedelsteinen zur Dekoration
Werkzeug:
  • Maßband
  • Sticknadel
  • Karton und Lineal oder Karopapier
  • Stickschere
  • Stoffschere

Donnerstag, 20. Februar 2014

Hemd der Maria von Ungarn - Zusammenfügen 1 und Smoking 1

Erst schließe ich je drei Trapeze zu einem Stück zusammen. Die Beschreibung gibt an, dass die Naht einen Zentimeter breit ist und mit einem Überwendlich-Stich fixiert ist.
Von Hand:



Ich bin faul und mache das mit der Maschine mit einem Overlock-Stich.

Da die Stickerei an den Ärmel, dem Vorderleib und dem Rückenleib unterschiedlich ist, werde ich sie vor dem Zusammensetzen des Rests anbringen.

(Hinweis: Wer keine Lust auf Stickerei hat kann den Schritt überspringen, und nach dem Zusammensetzten des Hemdes mit einem Schrägband einen Tunnelzug nähen. Dazu mehr beim Zusammensetzen.)

Zum Smocken muss der Stoff in kleine Fältchen gelegt werden. Dazu bastelt man sich eine Schablone auf der man ein Raster einzeichnet. Ich habe mich für eine Weite von 1 cm * 1 cm entschieden. 0,5 cm * 1 cm ergibt natürlich ein feineres Muster. und auch genug Fältchen für das
Smocking-Muster von "The German Renaissance". Ich möchte mir für das erste Mal aber nicht so viel antun. Die Kreuzungspunkte werden mit der Stickschere, einer dünnen Stricknadel, einer dicken Sticknadel oder einem wahlweise andern spitzen, schmalen Gegenstand punktiert.
Die Schablone pinnt man dann auf den Stoff.

Man kann auch Karton nehmen, oder ein größeres Stück Papier. Ich habe mich für Karo-Papier entschieden, dass ich einfach mehrmals löse und wieder anbringe, solange noch Stoff vorhanden ist.

Dann markiert man den Stoff. Ich habe einen Magic Marker genommen, der von selbst wieder vom Stoff verschwindet. Es geht auch Schneiderkreide-Stift.





So sieht der Stoff dann aus.


Mit einem festen Faden und einem Vorstich werden die Längsreihen durchzogen.



Die Fäden halten und die Fältchen zusammenschieben.

Damit sind die Vorarbeiten erledigt.


Sonntag, 16. Februar 2014

Das Hemd von Maria von Ungarn - Zuschnitt

Das Schnittdiagramm der Robe von Maria von Ungarn findet man hier.
Die Trapeze sind laut Beschreibung oben 40 cm breit und unten 60cm. Die Höhe ist nicht angegeben, aber ich vermute, dass es wie die meisten Hemden, die ich bisher beschrieben fand, bis zum Knie reichte.
Man misst also, wenn man nach dem Photo des Kleids geht, von dem Punkt, wo die Schlüsselbeine zusammentreffen, bis zu den Knien.
In meinem Fall sind das 80 cm.
(Nachtrag: Ein Kommentar zu einem Artikel im Internet über dieses Kleid berichtet, dass man im Museum einen Dozenten gefragt hätte, und das Hemd ginge bis zur Mitte der Wade)


(Man kann es natürlich auch bis zu den Waden oder Knöcheln gehen lassen, wenn man das wünscht)

Die Ärmelweite (laut Beschreibung 122cm) kann man lassen, die wird ohnehin durch Smocking eingerüscht. Die Ärmellänge messe ich von dem Punkt, wo das Schultergelenk aufhört (da gibt das Fleisch unter dem tastenden Finger nach) bis zum Handgelenk. Das stimmt bei mir in etwa überein, also lasse ich es bei 65cm.
Die Ärmelbündchen sind laut Schnitt 1,5 cm mal 24cm. Ich bin ungeschickt und mache 25cm*5cm, genau im Spalt zwischen

Der Unterarm-Einsatz soll 25cm*25cm sein.

Der Keil wird beschrieben als "unten 60 cm weit"
Und die Höhe? Er wird zwischen die Trapeze eingesetzt, und zwar unter dem Unterarm-Einsatz. Das heißt von der Länge der Trapeze müssen die 25 Seitenlänge des Einsatz' abgezogen werden. (In meinem Fall 55cm)

Mein Stoff (Bomull von Ikea) ist nach dem Waschen 150cm breit. (Stoffe aus Naturfaser müssen IMMER vorgewaschen werden, da sie einlaufen, außer natürlich, das fertige Kleid soll nur gereinigt werden, wie bei Dupion-Seide zb.)
Ich habe ein wenig rumprobiert, um einen effizienten Zuschneideplan zu finden:




Nachdem die Keile wie oben zugeschnitten sind, muss man die kurze Seite auf die ehemalige Diagonale legen, den überschüssigen Stoff (wo es nur eine Lage gibt) abschneiden. Dann noch den unteren Knick unten abrunden und voila :) Die Keilweite ist dann nicht exakt 60cm, aber beinahe.